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Der Platz, den ich im Tempel der Menschheit am liebsten mag, ist der Korridor, der in die tiefst gelegene Zone des Tempels führt: in den nackten Felsen gehauen und so belassen, wie wir ihn gegraben haben. Ich mag ihn besonders, weil er mich in eine andere Zeit versetzt, er erinnert mich an die Zeit, als die Tempel noch ein unaussprechliches Geheimnis waren … vor mehr als 25 Jahren.
Quelle: Damanhur Blog Autorin Formica  http://bit.ly/2y7Qb9t
 
Wenn ich den Menschen, die den Tempel besuchen kommen, erzähle, dass wir damals alle zusammen nachts gearbeitet haben, uns die mit Gestein gefüllten Eimer von Hand zu Hand weitergaben, dafür eine Kette bildeten, die vom Saal bis zum Ausgang reichte, reißen sie normalerweise die Augen auf und rufen „unglaublich”, oder „das gibt‘s doch nicht”, oder „wie habt ihr das nur gemacht?”.
 

 

Es ist komisch, wenn ich drüber nachdenke: meine erste Erinnerung ist, dass es gar nicht schwierig war, es war eher etwas Unwiderstehliches, uns zu treffen und die halbe Nacht lang zusammen zu scherzen, zu lachen und zu singen. Wir zählten die Eimer, die wir weitergaben, denn wir wollten die Gruppe, die in der Nacht zuvor gearbeitet hatte, mindestens um einen Eimer übertreffen…
Ich erinnere mich nicht an die Anstrengung, nur an den Austausch mit jenen, die Seite an Seite mit mir gearbeitet haben und an die gemeinsam gelebten Emotionen, unser Gelächter, wie wir uns gegenseitig veräppelten, die Scherze!

 

Wir haben nicht nur in den Berg gegraben, wir haben in die Geschichte hinein gegraben, in unsere Fantasie und auch tief in uns selbst.
Wir haben einen neuen Ort geschaffen, einen heiligen und weltweit einzigartigen Ort, der von unseren Träumen, Idealen und Visionen bewohnt ist. Wir haben einen Kratzer in der Zeit hinterlassen, wie kleine große Götter, die Leben erschaffen, wo es vorher kein Leben gab…

Die Tempel zu graben, Licht und Schönheit in einen jungfräulichen Ort zu bringen, der noch nie mit dem menschlichen Atem in Berührung gekommen war – das war, als würden wir eine moderne Arche Noah bauen, als würden wir etwas Lebendiges, Pulsierendes in das Herz unseres Planeten pflanzen, ein Same mit der Fähigkeit, eine neue Zeit sprießen zu lassen, eine Hoffnung, eine alternative Richtung zu der, die „draußen auf der Erde“ existiert und uns in eine Sackgasse führt.

Die Tempel zu graben und sie mit Kunstwerken zu füllen, war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens. Dadurch habe ich aus eigener Hand erfahren, wie viel Magie wir in uns und zwischen uns haben…

 

Tag(s) : #Pioniere, #Leben und Arbeiten, #Zukunft, #Gemeinschaft, #International, #Architektur, #Spiritualiaet
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