Die chinesische Stadt Huainan ist eigentlich für den dort stattfindenden Kohleabbau bekannt. Inzwischen wurde dort aber auch ein interessantes Projekt im Bereich der Erneuerbaren Energien realisiert: Das weltweit größte schwimmende Solarkraftwerk mit einer Kapazität von 40 MW. Der Standort der Solarmodule besitzt dabei durchaus eine gewisse Symbolkraft. Denn es handelt sich um einen ehemaligen Kohletagebau, der aufgrund starker Regenfälle mit Wasser vollgelaufen ist und jetzt einen riesigen See bildet. Das Wasser ist allerdings mineralisiert und kann daher nur schwer für andere Zwecke genutzt werden. Daher wurden dort nun ausreichend Solarmodule installiert, um die Häuser in der Umgebung nachhaltig mit Strom zu versorgen.
via dtsch. Trends der Zukunft Newsletter + engl. inhabitat Foto sungrow
Solarmodule auf dem Wasser zu installieren, bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. So entfaltet der See eine kühlende Wirkung und verhindert so, dass die Module zu schnell überhitzen. Dies wiederum sorgt für eine höhere Effizienz bei der Stromerzeugung. Außerdem wird auf diese Weise kein Land belegt, dass theoretisch auch für andere Zwecke – etwa den Bau von Wohnungen oder die Landwirtschaft – genutzt werden könnte. Diese Vorteile haben sich auch bereits außerhalb Chinas herumgesprochen. So hat der Stadtstaat Singapur, der traditionell unter zu wenig Platz leidet, vor kurzem die weltweit größte Testfläche zur Erprobung von neuen Technologien für schwimmende Solarparks in Betrieb genommen. Das größte Solarkraftwerk auf dem Wasser in Europa befindet sich in London.
„Das Kraftwerk in Huainan nutzt die Möglichkeiten des Gebiets voll aus und reduziert den Bedarf an Land, sorgt aber durch den kühlenden Effekt des Wassers auch für eine verbesserte Stromproduktion“, fasst ein Sprecher der chinesischen Lokalregierung die Vorteile des schwimmenden Solarparks zusammen. China setzte lange Zeit massiv auf den Bau von Kohlekraftwerken, weil dies die günstigste Form der Energieerzeugung ist. Inzwischen hat aber ein Umdenken stattgefunden, das nicht zuletzt durch den zunehmenden Smog in den Großstädten des Landes ausgelöst wurde. So wurde nicht nur die Zahl neuer Kohlekraftwerke stark reduziert, sondern das Land investiert auch massiv in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Das weltweit größte schwimmende Solarkraftwerk ist nur ein Beispiel für diesen Strategiewechsel.